Besuch der KZ-Gedenkstätte Neuengamme am 27. Juni 2014

Die neunten Klassen der RDS Oberschule haben am 27. Juni die KZ-Gedenkstätte Neuengamme bei Hamburg besucht.  Die Gedenkstätte ist heute ein Gedenk- und Lernort, der die Erinnerung an Opfer des SS-Terrors bewahrt und vielfältige Möglichkeiten der Beschäftigung mit den Ursachen und Folgen der NS-Herrschaft bietet. Sie  befindet sich auf dem Gelände des größten ehemaligen nationalsozialistischen Konzentrationslagers Norddeutschlands und erinnert an die über 100.000 Menschen, die hier inhaftiert waren und gelitten haben. Die Gedenkstätte gliedert sich in einen Gedenkbereich mit Mahnmal und "Haus des Gedenkens" sowie einen großen Ausstellungsbereich. Drei Rundwege erschließen das weiträumige Gelände und führen an erhaltenen historischen Gebäuden und Anlagen vorbei. Zu sehen sind u.a. das ehemalige Klinkerwerk, Häftlingsunterkünfte und von der SS genutzte Gebäude. Die Hauptausstellung "Zeitspuren: Das Konzentrationslager Neuengamme 1938-1945 und seine Nachgeschichte" befindet sich in den ehemaligen Häftlingsblocks 21-24/25-28, die Studienausstellung "Dienststelle KZ Neuengamme: Die Lager-SS" in den ehemaligen SS-Garagen,  die Ergänzungsausstellungen "Arbeit und Vernichtung: KZ-Zwangsarbeit in der Ziegelproduktion" im ehemaligen Klinkerwerk und "Mobilisierung für die Kriegswirtschaft: KZ-Zwangsarbeit in der Rüstungsproduktion" in den ehemaligen Walther-Werken. Die Ergänzungsausstellung "Gefängnisse und Gedenkstätte: Dokumentation eines Widerspruchs" ist auf dem Gelände der ehemaligen Tongruben zu besichtigen.

Die Schüler und Schülerinnen der OBS wurden von pädagogischen Mitarbeitern über das Gelände geführt. Sie konnten in diesem Rahmen  Fragen  über die Häftlinge, über die Arbeit, die Unterbringung, Verpflegung und Kleidung, über das Sterben und Misshandlungen u. a. stellen.  Auch das Ende im März 1945 und die Verbrechen vor Gericht wurden thematisiert.

Das „Haus des Gedenkens“ wird bei den Schülern und Schülerinnen in besonderer Erinnerung bleiben. Hier sind an den Wänden auf vier Meter langen, herabhängenden Stoffbahnen die bekannten Namen der Toten des KZ Neuengamme verzeichnet. Die 22460 Namen sind in der Abfolge des Todesdatums angegeben; gegen Kriegsende werden die Namenskolonnen von Tag zu Tag länger. Den Opfern, deren Namen nicht bekannt sind, ist ein Raum gewidmet, in dem unbedruckte Tücher  lagern. In einem Seitenraum mit Blick auf das internationale Mahnmal liegen in sieben Pultvitrinen handschriftlich geführte Totenbücher aus dem Krankenrevier des Häftlingslagers.

So wurden unsere Schüler und Schülerinnen  im Hinblick auf das im Nationalsozialismus begangene Unrecht behutsam informiert und sensibilisiert. Die Lehrerenden der RDS sehen die  Auseinandersetzung mit heutigen  Formen von Intoleranz, Rassismus und Antisemitismus  als  wichtige gesamtgesellschaftliche Daueraufgabe.

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